Lastenrad & ANHÄNGER BauanleitungEN 2021 | LeseprobeN

Woodi – Das Lastenrad aus Holz zum selbst bauen

VORWORT Lastenrad Bauanleitung

Das Interesse an Lastenrädern ist groß, die Absatzzahlen steigen. Gute Neuentwicklungen drängen auf den Markt – teilweise zu Preisen, die dem Wert eines Kleinwagens entsprechen. Die Idee zu dieser Lastenrad Bauanleitung entstand beim lustvollen Bauen & Radeln des massiv anmutenden und doch leicht zu fahrenden E-Cargo-Bike’s aus Holz. Das Buch beinhaltet eine detaillierte Lastenrad Bauanleitung, Erfahrungsberichte aus der Lastenrad-Praxis und Grundlagen des Holz-Rahmenbaus.

Lastenrad Bauanleitung Fahrrad

(Beginn Leseprobe Lastenrad Bauanleitung)

Nach nicht nur aufmunternden sondern auch nachdenklich stimmenden Episoden mit kommerziell hergestellten Lastenfahrrädern, reifte in mir der Plan: Bau doch selbst ein kostengünstiges und im Rahmen des 250-Watt-Pedelec-Gesetzes gut bergtaugliches Cargo Bike! Vielleicht gelingt es, die Vorteile verschiedener Cargo-Bike Typen zu kombinieren und deren Nachteile etwas zu minimieren. Natürlich gibt es nicht „Das ultimative Lastenrad“ für alle erdenklichen Anwendungsgebiete. Variabel und leicht zu Fahren sollte das Rad dennoch sein. Aus diesen Überlegungen ergab sich folgende Anforderungsliste:

  • Hohe Tragfähigkeit und Stabilität
  • Langer Heckträger und demzufolge großer Radstand
  • Fahrverhalten nah am Normalrad
  • Bergtauglich bis ca. 15% Steigung auch unter Last bzw. mit Beifahrer/in
  • Rahmen aus nachwachsendem Material
  • Einfach und preiswert zu bauen

Es folgten erste Ideenskizzen, Berechnungen und Materialtests. So entstand das Woodi zunächst auf Papier, dann wurden Komponenten und Materialien ausgesucht bzw. vorbereitet. Man kann versuchen, so weit es geht, schon vorhandenes Material zu verwenden. Radteile aus einem Altfahrrad aufzuarbeiten, ist bei gut erhaltenen Qualitätsteilen durchaus denkbar. Die Auswahl an handelsüblichen Fahrradteilen aus Fernost ist immens. Im Anhang dieser Bauanleitung findet man Vorschläge und Anregungen zur Komponentenauswahl.

Nach ca. 120 echt befriedigenden Arbeitsstunden stand das Woodi das erste Mal auf seinen Rädern. Das Holzfahrrad hat nach jetzt knapp 5000 km so manchen Härtetest gut bestanden, unterwegs neugierige Blicke angezogen und Aufsehen erregt. Auch wurde nachgefragt, wo man das Rad kaufen kann. Da ich nicht die Absicht habe, es in Serie zu bauen, suchte ich nach einer Möglichkeit, den Interessenten Infos zum Bau des Woodi zukommen zu lassen.

Diese Lastenrad Bauanleitung beschreibt einen möglichen Weg zu Deinem Holz-Cargo-Bike. Eigene Ideen und Verbesserungen mit einzubringen, ist bei dieser Bauweise gut möglich, sofern man die Sicherheitsaspekte beachtet. Wer sich mit dem Bau eines Holz-Lastenrades beschäftigt, hat gewiss schon Erfahrungen mit Fahrradtechnik gesammelt. Kommen noch Heimwerker-Grundlagen der Holzbearbeitung und ein paar gängige Werkzeuge hinzu, steht Deinem Selbstbau-Lastenrad-Projekt nichts mehr im Weg.

Man muss nicht Tischler oder Zweiradmechatroniker sein, um das Woodi verantwortungsbewusst nachbauen zu können, oder nach ganz eigenen Vorstellungen abzuwandeln und seinen individuellen Bedürfnissen anzupassen.

Gutes Gelingen und viel Spaß beim Bauen & Biken

Freiraum-Holzgestaltung, Heiko Troll

TECHNISCHE DATEN Lastenrad Woodi

Maße/Gewichte

  • Max.Systemgewicht: 230 kg
  • Eigenmasse: 40-48 kg (je nach Ausstattung und Komponenten)
  • Länge: 225 cm
  • Breite: 76 cm
  • Radstand: 156 cm
  • Steuerkopfwinkel: 66 Grad
  • Nachlauf: 115 mm
  • Heckträger: Länge 85 cm, Breite 20 cm, Höhe 78 cm, Last max. 70 kg
  • Frontträger: Länge 20 cm, Breite 30 cm, Höhe 93 cm, Last max. 5 kg
  • Packvolumen Seitentaschen: ca. 2 x 85 Liter (yuba) / 2 x 35 Liter (R+M)

Räder/Reifen

  • Felgen: 27,5 Zoll Rigida-Andra40-Cargo
  • Speichen: DT-Swiss-verstärkt-2.34 mm
  • Reifen: Schwalbe Super Moto-X 62/68-584 27,5“ Draht (v/h)
  • Schutzbleche: SKS 75 mm
  • Gabel: RST-Omega Federgabel 100 mm
  • Bremsen: Tektro Draco hydraulische Scheibenbremsen 203/180 mm (v/h)

Antrieb/Schaltung

  • (3)2x7fach Kettenschaltung plus 2 Gang Heck-Nabenmotor mit Berggang
  • Tretlager: Vierkant Innenlager Kompakt 122,5 mm (umgearbeitet)
  • Tretlagerhöhe über OK Boden: ca.300-320 mm (je nach Belastung und Härte der Federgabel)
  • Q-Faktor Kurbelgarnitur: 190 mm
  • Kurbellänge: 170 mm
  • Zahnkranz:(3)2fach Shimano – Zähnezahl 48-38-(28), mit Schutzring
  • Ritzel: 7fach Schraubkranz 14/34 – Abstufung: 14,16,18,20,22,24,34
  • Übersetzungen: 1:3,4 bis 1:1,4 und 1:2,7 bis 1:1,1
  • Entfaltung: 2,42 m – 7,48 m
  • Kette: KMC 7/8-fach  1/2 x 3/32 186 Glieder
  • Schaltwerk: MTB-Klassik 8(7)fach
  • Motor: Xiongda 2-speed 250 W – 36/48 V Untersetzung 1 zu 4,4 und 1 zu 8
  • Regler: 36/48 V max.15 Ampere mit Gangschalter und Motor-Temperaturmessung
  • Akku: offenes System – je nach Anforderungen ca. 360 bis 1080 Wh möglich
  • Verbrauch: je nach Gelände und Beladung ca. 1 kWh pro 100km

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INHALTSVERZEICHNIS Lastenrad Bauanleitung

Vorwort / Technische Daten

Teil 1  GRUNDLAGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 06

  • 1.1 Lastenrad-Praxis
    • Schwerlastrad Musketier
    • Longjohn Sputnik
    • Longtail Multicharger
  • 1.2 Hangabtriebskraft, Pferde & E-Bike Motoren
    • Etwas Physik
    • Zusammenspiel Biokraft & Motor
    • Tabelle Bergsteigfähigkeit
  • 1.3 Pro & Contra Lithium-Akku
  • 1.4 Holz im Fahrrad-Rahmenbau
  • 1.5 Arbeiten mit Epoxidharz
  • 1.6 Komponenten und Anbauteile      
  • 1.7 Werkzeuge und Hilfsmittel
  • 1.8 Lackierarbeiten

Teil 2  KONSTRUKTION & BAU . . . . . . . . . .Seite 31

  • 2.1 Der Kreuzrahmen
  • 2.2 Rahmenmaße
  • 2.3 Vorbereiten der Rahmenteile
  • 2.4 Rahmen montieren
  • 2.5 Rahmenbohrungen
  • 2.6 Einkleben der Rohre
  • 2.7 Endmontage
    • Steuerkopfrohr
    • Sattelrohr
    • Tretlager
    • Hintere Ausfallenden
    • Kabel- und Reglermontage
    • Programmierung und Probelauf Motor
    • Gabel und Vorderrad
    • Montage-Endspurt
  • 2.8 Woodi-Speed Testfahrt
  • 2.9 Heck- und Frontträger
  • 2.10 Sicher fahren mit Last
  • 2.11 Nützliche Erweiterungen

Teil 3 ANHANG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 60

  • 3.1 Baukosten
  • 3.2 Fazit Woodi & Nachwort
  • 3.3 Bau-Motivation
  • 3.4 Bauzeichnung Vektorgrafik

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  • Copyright Lastenrad Bauanleitung
  • AGB/Lizenzvereinbarung
  • DPMA Geschmacksmuster-Hinweis

Holz Fahrrad mit Sitzbank und Fußrasten für Beifahrer/In

Für alle Radler, die gern Passagiere auf dem Holzfahrrad mitnehmen möchten, gibt es jetzt die bequeme extra Beifahrer/In-Sitzbank mit Fußrasten für das Lastenrad.

Bei Bedarf ist die Erweiterung in 10 Sekunden montiert und bietet optimalen Komfort auch für groß gewachsene Mitfahrer/Innen. Geeignet bis ca. 80 kg und 1,90 Meter Körpergröße. Spaß und gute Laune sind garantiert.


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Alles lesen in der 69 seitigen Lastenrad-Bauanleitung mit 95 Abbildungen, Zeichnungen und Tabellen. Praxis-Ratgeber mit Tipp’s und detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitungen…

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diy fahrradanhaenger aus Holz mit langer Alu-Leiter

INHALTSVERZEICHNIS TRAILER-BAUPLAN

  • Vorwort . . . 02
    Technische Daten . . . 04
  • I – DIE ANHÄNGER
    1 Marktübersicht Serien-Schwerlastanhänger. . . 06
    2 Werkzeuge und Hilfsmittel . . . 14
    3 Lackierarbeiten . . . 15
    4 Konstruktion & Bau . . . 16
    4.1 2-Achs-Lastenanhänger mit beweglicher Langdeichsel . . . 18
    4.2 Schwerlast-Einachser mit Langdeichsel . . . 24
  • II – ANHANG
    5 Rechtslage – Was ist beim Fahrradanhänger selber bauen erlaubt? . . . 26
    6 Sicher fahren mit Lastenanhänger/Anhänger-Praxis . . . 28
    7 Zugfahrrad – Hangabtriebskraft – E-Bike Motoren . . . 29
    7.1 Das E-Bike-Lastenanhänger-Gespann . . . 30
    7.2 Bergsteigfähigkeit, Möglichkeiten & Grenzen . . . 32
    8 Baukosten . . . 33
Holzfahrrad mit diy-lastenanhaenger Gespann-selbstbau

VORWORT

Fahrradanhänger gibt es wie Sand am Meer und in fast jeder vorstellbaren Bauform. Hat man in der Gewichtsklasse bis 40 kg die Qual der Wahl aus einer Vielzahl von Anhänger-Modellen, so stösst man bei der Suche nach einem wirklichen Schwerlast-Fahrradanhänger für E-Bikes schnell an Grenzen. Entweder sind die XXL-Trailer zu teuer oder sie entsprechen nur bedingt den eigenen Ansprüchen und Transportvorhaben.

Die Lösung: Fahrradanhänger selber bauen! Der Selbstbau eines robusten Lastenanhängers ist eine kostengünstige Alternative zum Kauf eines Serienmodells. Für den sicheren Transport von Lasten jenseits der 50 kg gibt es derzeit am Markt meines Wissens nach folgende Hersteller bzw. serienmäßig hergestellte Grundmodelle:

  • surlybikes – Surly Bill Trailer
  • donkeytrailers – XXL – Big Elise
  • bikesatwork – 96AWD Bicycle Trailer
  • busybike – Flatbed Trailer 80_240
  • carlacargo – Carla Cargo
  • hinterher – Transporter 5
  • convoy-products – Convoy Biketrailer 200
  • robert-trailer – ROBERT XL

Manche dieser Bike-Anhänger eignen sich, um fast unglaubliche Zuladungen von bis zu 250 kg zu tragen. Dennoch wird die empfohlene Höchstzuladung in den Angaben vieler Hersteller auf meist etwa 100 kg oder weniger begrenzt. Der Grund dafür ist die überwiegend ungebremste Ausführung der Anhänger – die Last muss durch die oft schwach dimensionierten Fahrradbremsen mitgebremst werden. Abhilfe schafft da entweder ein nicht zu leichtes, robustes E-Bike mit starkem Motor und guten Scheibenbremsen oder eine Nachrüst-Auflaufbremse am Trailer.

Alle Lastenanhänger der oben genannten Hersteller sind durchdacht konstruiert und stabil gebaut – dementsprechend erstklassig sind auch die  Preise dieser Trailer, sie liegen je nach Modell zwischen 1100,- und 2000,- Euro. Die Dreirad-Carla-Cargo kostet ohne Motor sogar knapp 3000,- Euro.

Die Baukosten des Woodi  Selbstbau-Lastenanhängers liegen je nach Ausführung und Tragkraft der Laufräder zwischen 350,- und 550,- Euro. Für den Bau des Anhängers brauchst Du nur wenige Heimwerkerwerkzeuge und einige leicht zu beschaffende handelsübliche Teile. Der Bauplan beschreibt Schritt für Schritt, wie Du komplett ohne Schweißarbeiten den Lastenanhänger selber bauen kannst. 

Die Konstruktion des Zweiachs-Woodi-Trailers verteilt die Last auf vier Räder. Somit ist man auch bei grenzwertigen Transportaufgaben meist auf der sicheren Seite. Die Kurvenwilligkeit dieser Tandemachse ist nicht ganz so gut wie bei einem Einachs-Anhänger – was aber kein Nachteil ist, sondern in der Praxis eher positiv. Der Geradeauslauf ist viel besser und das Fahrverhalten insgesamt deutlich stabiler und ruhiger. Sollte der Anhänger doch einmal im Grenzbereich fahren und ausbrechen wollen bzw. sich leicht schräg stellen , tritt sogar ein gewisser Eigenbremseffekt auf, der den Zweiachser wieder in die Spur zurück zieht.

Ein weiterer Vorteil des Zweiachsers ist das problemlose be- und entladen, da der Lastenanhänger eigenstabil steht. Nicht zuletzt kommt man im Pannenfall meist auch mit drei oder nur zwei intakten Anhängerrädern noch an den Zielort.

Man kann durch den Selbstbau Geld sparen – die Arbeitszeit wird man sich in den seltensten Fällen in Rechnung stellen, da der Anhänger-Selbstbau relativ einfach ist und dabei viel Vergnügen, Freude und am Ende auch eine tiefe Befriedigung bereitet. Fahrradanhänger selbst bauen macht ganz einfach Spaß!

Neben der Bauanleitung der Woodi-DIY-Fahrradanhänger werden im Folgenden auch die oben genannten aktuell serienmäßig hergestellten Schwerlastanhänger genau vorgestellt. Tipps zur Selbstbau-Rechtslage, E-Bike-Lastenanhänger-Gespann Eigenheiten, der Bergsteigfähigkeit, den Möglichkeiten und Grenzen sowie dem praktischen Anhänger-Fahrbetrieb runden den Inhalt ab.

Gutes Gelingen und viel Spass beim Lesen & Bauen – Heiko Troll


VIDEO SELBSTBAU-FAHRRADANHÄNGER TESTFAHRT


DATEN, INDIVIDUALISIERUNG & NUTZWERT

Der Nutzwert der Woodi Lastenanhänger besteht nicht nur darin, Lastentransport und Fahrspaß mit Lust und Freude am Selbstbau zu verbinden.

Einen Fahrradanhänger, welchen man den eigenen Anforderungen entsprechend selbst baut, kann man auch sehr flexibel den eigenen optischen und konstruktiven Wünschen anpassen. Die Länge der verstellbaren Langdeichsel sowie die Bodenplattenlänge können bei Bedarf leicht geändert werden. Auch die Höhe der Bordwände kann man selbst festlegen.

Einachs Schwerlast-Fahrradanhänger

technische Daten einachs-selbstbau-radanhaenger

Maße/Gewichte
Max. Systemgewicht: 150 kg
Eigenmasse: ca. 20 kg
Gesamtlänge mit verstellbarer Langdeichsel: 290 – 330 cm
Max. Ladegutlänge: 400 cm
Gesamtbreite: 88 cm
Höhe: 65 cm
Länge Ladefläche: 160 cm
Breite Ladefläche: 62 cm

Räder/Reifen
20″ Laufräder, verstärkte Speichen mit extra starken Achsen, Luftbereifung Schwalbe Road Cruiser mit Auto-Ventil

Zweiachs Schwerlast-Fahrradanhänger

technische Daten zweiachs-Fahrradanhänger

Maße/Gewichte
Max. Systemgewicht: 180 kg
Eigenmasse mit Deichsel: ca. 25 kg
Gesamtlänge mit verstellbarer Langdeichsel: 290 – 330 cm
Max. Ladegutlänge: 400 cm
Gesamtbreite: 88 cm
Höhe: 65 cm
Länge Ladefläche: 160 cm
Breite Ladefläche: 62 cm

Räder/Reifen
20″ Speichen-Laufräder, Reifen Schwalbe Road Cruiser mit Auto-Ventil | Radstand: 58 cm


Für die passende individuelle Beschriftung kann man entweder Einbrennbuchstaben oder die Laserdruck-Lavendelöl-Transfertechnik anwenden. Bei letzterer werden selbst gestaltete Motive, Logos oder Schriftzüge auf dem Laserdrucker ausgedruckt und mit Lavendelöl auf das Holz der Fahrradanhänger-Bordwand übertragen und danach lackiert. Bei beiden Methoden entsteht ein leichter Shabby-Look, der optisch ganz gut zur rustikalen Anmutung des Fahrradanhängers passt.

Solltest Du beabsichtigen, den Zweiachs-Anhänger auch als originelles Werbemittel zu verwenden, wird diese Art der Beschriftung sicher auffallen und sich von der üblichen Folientypografie wohltuend unterscheiden.

Rechtslage | Die maximal zulässigen Maße von Fahrradanhängern – offiziell erlaubt, vorgeschrieben oder nur empfohlen?

Natürlich bin ich kein Vehrkehrsanwalt, die folgenden Ausführungen stellen deshalb meine Sicht der Dinge auf die derzeit teilweise sehr wiedersprüchliche Gesetzeslage
dar. Es ist immer gut, wenn Du dir deine eigene Meinung dazu bildest. Des weiteren ist es erfahrungsgemäß auch eine gute Idee, das praktisch sinnvoll noch sicher Machbare
je nach Transportaufgabe und Streckenprofil vom theoretisch Erlaubten zu unterscheiden.


Auf den Punkt gebracht gibt es zum einen das „Merkblatt für das Mitführen von Anhängern hinter Fahrrädern“ vom 6. November 1999 – welches eine Empfehlung des
Bundesministeriums für Verkehr an die Hersteller und Betreiber von Fahrradanhängern sein soll, aber keine rechtliche Vorschrift darstellt, da es als Gesetzesvorlage keine Mehrheit im Bundesrat bekam. Darin sind folgende Eckpunkte für Bau und Betrieb von
Anhängern aufgeführt.

Maximalwerte mit Ladung:
1 Meter Breite
1,4 Meter Höhe
2 Meter Länge – bzw. 4 Meter Länge bei Spezialanhängern z.B.
für den Boots- oder Leiterntransport
Gewicht: 40 kg ungebremst bzw. 80 kg gebremst

Transporte, die diese Werte übersteigen, sind nach jetziger Rechtslage also nicht verboten, da es sich lediglich um eine Richtlinie handelt, dennoch gilt natürlich immer der Grundsatz der Verkehrssicherheit. Zweitens gibt es den spannenden und in diesem Zusammenhang wiedersprüchlichen § 67a der StVZO, in dem die Vorschriften für die Beleuchtung eines Fahrradanhängers geregelt sind.

Darin heißt es:
Es müssen rote Rückstrahler montiert sein, sofern mehr als 50% des Fahrradrücklichtes vom Anhänger verdeckt wird. Ist der Anhänger breiter 60 cm, muss ein rotes Rücklicht montiert
werden. Die Rückstrahler dürfen maximal 20 cm vom äußeren Rand entfernt sein. Ist der Anhänger breiter als 60 cm, müssen sich zwei weiße Strahler, nach vorne zeigend, am Anhänger befinden. Diese dürfen auch nur maximal 20 cm vom äußeren
Rand entfernt sein. Ist der Anhänger breiter als 100 cm (!) muss vorn zusätzlich eine Leuchte mit weißem Licht auf die linke Seite montiert werden.

Dieses “ breiter als 100 cm“ steht so im Gesetz und ist deshalb so spannend, da es impliziert, dass Fahrradanhänger auch breiter als 100 cm sein können! Denn Fahrradanhänger sind „andere Straßenfahrzeuge“ im Sinne der StVZO. Für diese wird in § 63 StVZO verlangt, die Vorschriften über Abmessungen sinngemäß anzuwenden.

Das bedeutet, auch für Fahrradanhänger gilt:

  • max. Breite allgemein: 2,55 m
  • max. Höhe: 4 m
  • max. Länge allgemein: 12 m
  • Fahrrad und Anhänger zusammen: max. 18 m

In der normalen Praxis wird das keine große Rolle spielen, bei Sonderkonstruktionen, wie etwa dem Schwerlast-Tieflader-Trailer „Elefant“ von Radkutsche oder selbst gebauten Schwerlast-Anhängern bzw. Bike Campern ist es hingegen gut zu wissen, dass sich der Gesetzgeber hier nicht festlegt bzw. sogar widerspricht.


Wenn es also eine gesetzliche Vorschrift für die Beleuchtung von Fahrradanhängern über 1 Meter Breite gibt, müssen diese Anhänger gesetzlich auch erlaubt sein. Somit gelten die allgemeinen Bestimmungen für Anhänger der StVZO auch für Fahrradanhänger.





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