Lastenrad Test | Musketier von Radkutsche | Multicharger – Riese & Müller | Long John Sputnik
Funktioniert denn das alles ohne Auto? Hier, auf dem Land? Auch im Winter bei Sturm und Glätte? Für viele kaum vorstellbar. Immerhin sind Lastenräder nach wie vor im ländlichen Raum eher die Ausnahme. Doch das autofreie Leben hat mehr positive Seiten, als man zunächst glauben mag. Vielleicht kann dieser kleine Lastenrad Test mit dazu beitragen, althergebrachte Denkstrukturen, Gewohnheiten und Vorurteile zu hinterfragen. Wir leben im Jahr 2021. (mehr dazu…)
Je nach Arbeitsumfang, Situation vor Ort und konkreter Transportaufgabe nutze ich derzeit privat und beruflich drei (mit Woodi vier) verschiedenen Typen von Lastenfahrrädern. Die Transporte laufen mittlerweile besser als anfangs gedacht – mit guter Planung geht fast alles. Hier meine Erfahrungen mit den Bike’s und ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen in einem kleinen Lastenrad Test:
Lastenrad Test Musketier im gewerblichen Einsatz
Ein starkes robustes Schwerlast-Transportrad mit universellen Aufbaumöglichkeiten. Die Firma Radkutsche ist flexibel und geht freundlich auf Sonderwünsche ein. Für den geplanten Pritschenaufbau lieferten sie ein Musketier mit verlängertem Rahmen. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, eine Ladefläche von…
Erfahrungen mit dem E-Bike Multicharger von R&M
Der Multicharger von Riese und Müller wird als „E-Bike mit Kofferraum“ beworben – und tatsächlich bietet das Rad für diese Größe und Länge gute Transportmöglichkeiten. Dabei kann man durchaus sportlich unterwegs sein – es fährt sich wendig mit guter Straßenlage. Das Rad kommt vor allem privat…
Selbstaufbau Long John Sputnik Pro & Contra
Der Rahmen des Sputnik wird in Kleinserie aus Aluminium hergestellt. Nach Grundierung und Lackierung mit 2K-Lack ging der An- bzw. Einbau der Teile und Komponenten relativ zügig voran. Bei diesem Bauprojekt habe ich das erste Mal den Xiongda 2-speed Motor eingebaut und war von der Leistung am Berg…
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(Fortsetzung Lastenrad Test)
Wir leben im Jahr 2021…
Nach meinen bisherigen Erfahrungen und Gesprächen gibt es hier auf dem Land im Osten nicht viele Menschen, die auch nur annähernd den Ernst der Lage erkannt haben – alte Gewohnheiten vermitteln ihnen das Gefühl von Kontrolle und Geborgenheit – in der Stadt sieht das schon anders aus.
Das wir mit einem Liter Diesel rund 10 Kilowattstunden an Energie verbraten, hatte ich so in der Deutlichkeit vor ein paar Jahren auch noch nicht realisiert. Verbrennungsmotoren verbrauchen schon beim Anlassen so viel Energie, wie ein Lastenrad mit Motor inkl. Fahrer auf 50 Kilometern Fahrstrecke. Nur mit dem Unterschied, dass das Cargo-Bike keinen Dreck in die Luft bläst, keinen Krach macht und man damit überall hinkommt wo man hin will. Ein Lastenrad Test wird sicher nur wenige Autofan’s ansprechen und schon gar nicht überzeugen, das ist mir klar.
Doch es gibt eine Zeit, in der sich alles ändern kann und wird. Der Punkt im Leben eines, mehrerer oder aller Menschen, wo die „besinnungslose Betriebsamkeit“ * aufhört normal zu sein, wo vielleicht sogar normal neu definiert werden muss: Ein neues Leben. Nach einem Unfall, nach großen menschlichen Enttäuschungen, der Geburt von Kindern oder Enkelkindern, nach Naturkatastrophen, nach Hitzewellen in Sibirien oder Buschbränden in halb Australien. Oder eben durch Corona oder die nächste Pandemie. Dann werden die Leute anders. Und auf einmal ist alles möglich, was vorher undenkbar war: Überall auf der Welt eine Maske aufsetzen oder irgenwann vielleicht sogar massenhaft Autos gegen Lastenräder eintauschen.
*„besinnungslose Betriebsamkeit“ (Zitat: Stephan Grünewald)